Eine unbehandelte Erkrankung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) ist eine chronische Entzündung, die im Sinne einer silent inflammation oft unbemerkt abläuft; v.a wenn keine regelmässige Kontrollen in der Zahnarztpraxis erfolgen. Nur zu oft werden in der Allgemeinbevölkerung Zahnfleischbluten bagatellisiert. Erkrankungen des Zahnhalteapparates zählen weltweit zu den am weitesten verbreiteten Krankheiten. Etwa 70-75 % der Weltbevölkerung leiden an Erkrankungen des Zahnhalteapparates.
Die Mund- und Zahngesundheit darf jedoch keinesfalls isoliert gesehen werden, denn es gibt deutliche Wechselbeziehungen zwischen parodontaler und allgemeiner Gesundheit, wie umfangreiche wissenschaftliche Studien dies belegen.
Parodontitis kann somit als relevanter gesundheitlicher Risikofaktor betrachtet werden.
Bisher standen v.a. die Bakterien im Focus der Wissenschaft und Klinik. In Biofilmen organisierte Bakterien verursachen die Parodontitis und richten durch ihre Stoffwechselprodukte Schaden am Zahnhalteapparat an. Dieser Biofilm wird im Rahmen der unterstützenden antiinfektiven Parodontitis-Therapie entfernt.
Doch die Klinik zeigt, dass der Rolle des Immunsystems bei der Entstehung einer Parodontitis in Zukunft viel mehr Gewicht geschenkt werden muss. Die individuelle Immunlage, die Ernährungsgewohnheiten und Unterversorgung mit Nährstoffen können die Verschiebung des oralen bakteriellen Gleichgewichtes in Richtung pathogene Keime und Freisetzung von destruktiven Enzymen begünstigen.
„Es gilt immer noch vielen als Dogma, dass eine parodontale Therapie ohne intensive häusliche Mundhygiene automatisch zum Scheitern verurteilt ist. Dies ist wissenschaftlich nicht mehr haltbar. Studien zeigen, dass die primäre Ursache der Parodontitis in einer Störung des oralen Immunsystems liegt. Während krankheitsaktive Risikopatienten häufig selbst mit exzellenter Mundhygiene das Fortschreiten der Erkrankung nicht verhindern können, bleiben Menschen mit intaktem Immunsystem häufig trotz Hygienedefizite bis ins Alter parodontal gesund.“
– Prof. Dr. Ulrich Schlagenhauf, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie
Eine Parodontitis kann somit als eine multifaktorielle Erkrankung betrachtet werden. Dabei gilt es im Sinne einer antiinflammatorischen Therapie gezielt die Immunabwehr des Einzelnen positiv zu beeinflussen. Dazu gehört ein gesunder Verdauungstrakt, eine gesunde Ernährung und eine Zufuhr von Makro- und Mikronährstoffen.
Der Vitalstoffmangel entsteht, da unsere Nahrung zu stark industrialisiert ist und zu viele Fertigprodukte eingenommen werden. Hinzu kommen Stress, Rauchen, Polymedikation und emotionale Belastungen.
Die Zufuhr von ausgewählten Mikronährstoffen ist eine sinnvoll-ergänzende Massnahme im Rahmen der Prävention und Therapie von Erkrankungen des Zahnhalteapparates.
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